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· Pressemitteilung

Prüfen, rufen, drücken: Reanimation leicht gemacht

Mit einem speziellen Training der Herz-Lungen-Wiederbelebung will das Rote Kreuz die Bedeutung von Erster Hilfe ins Bewusstsein rücken. Bei dem neuen Modul der Breitenausbildung, das 90 Minuten lang dauert und viel Praxis enthält, trainieren Interessierte eine Reanimation mit und ohne Defibrillator. Erste-Hilfe-Ausbilderin Ann-Kristin Schleelein zeigt, wie es geht.  (Foto: Michael Will / BRK)Foto: Michael Will / BRK
Mit einem speziellen Training der Herz-Lungen-Wiederbelebung will das Rote Kreuz die Bedeutung von Erster Hilfe ins Bewusstsein rücken. Bei dem neuen Modul der Breitenausbildung, das 90 Minuten lang dauert und viel Praxis enthält, trainieren Interessierte eine Reanimation mit und ohne Defibrillator. Erste-Hilfe-Ausbilderin Ann-Kristin Schleelein zeigt, wie es geht. (Foto: Michael Will / BRK)

Erste Hilfe: BRK bietet ein neues, 90-minütiges Trainingsmodul für alle interessierten Bürger an

HASSFURT -  Schock-Moment beim EM-Spiel zwischen Dänemark und Finnland am Samstag, 12. Juni: Der dänische Fußballspieler Christian Eriksen (29) bricht gegen Ende der ersten Halbzeit plötzlich auf dem Platz zusammen. Es spielen sich dramatische Szenen ab. Eriksens Leben hängt am seidenen Faden, erst ist er bewusstlos, dann erleidet er einen Herzstillstand. Nach einer kurzen Reanimation schlägt sein Herz wieder, der Fußballer überlebt.Millionen von Menschen haben diesen tragischen Moment bei der Fernsehübertragung live gesehen, reagierten geschockt und fassungslos. Das Leben des jungen Mannes konnte nur gerettet werden, weil Mannschaftskollegen und ein Ärzteteam unmittelbar eingriffen und lebensrettende Maßnahmen einleiteten. Die erschütternden Szenen haben einmal mehr in besonderer Art und Weise vor Augen geführt, wie wichtig Erste Hilfe ist und gerade bei einem Herzstillstand umgehend mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung zu beginnen.
Gestern war es Christian Eriksen, morgen ist es vielleicht ein Arbeitskollege, ein Verwandter, ein guter Freund, Mutter oder Vater. Ein Herzstillstand kann jeden Menschen treffen, egal welchen Alters, jederzeit und ohne Vorwarnung. So wie jeder von uns Betroffener sein kann, so kann ebenso jeder von uns zum Lebensretter werden. „Wer Erste Hilfe beherrscht und bei einem Herzstillstand sofort mit der Reanimation beginnt, kann mitunter ein Menschenleben retten“, sagt Simone Gilley, Erste-Hilfe-Ausbilderin beim BRK-Kreisverband Haßberge und Ideengeberin für ein neues Angebot des Roten Kreuzes in der Breitenausbildung. Ab sofort bietet das BRK ein neues Modul an: ein Training der Herz-Lungen-Wiederbelebung. „Aus gegebenen Anlass durch die Fußball-Europameisterschaft ist dieses Thema in aller Munde“, sagt Gilley. „Wir wollen diese Chance nutzen, die Bevölkerung sensibilisieren und zum Helfen bewegen.“ Denn helfen kann jeder, man muss es sich nur trauen und mit den gängigsten Handgriffen der Reanimation vertraut sein. „Das ist leichter als viel glauben“, bestätigt Ann-Kristin Schleelein, Sachbearbeiterin für die Breitenausbildung beim BRK-Kreisverband und ebenfalls Erste-Hilfe-Ausbilderin. „Wir wollen den Menschen die Scheu nehmen, damit sie im Ernstfall helfen.“
Das neue Ausbildungsmodul „Training der Herz-Lungen-Wiederbelebung“, dessen Schwerpunkt in der Praxis liegt, umfasst 90 Minuten und ist gedacht für alle Interessierten, für Sportvereine, für Gemeinden, für alle Menschen, deren Erste-Hilfe-Kurs schon länger zurückliegt und die sich wieder einmal mit den Handgriffen im Zuge einer Reanimation vertraut machen wollen. Themen sind unter anderem das Absichern einer möglichen Unfallstelle, das Auffinden und Ansprechen einer Person, das Absetzen eines Notrufs und die Herz-Lungen-Wiederbelebung mit und ohne einen sogenannten automatisierten externen Defibrillator (AED). AEDs sind kleine Geräte, die bei lebensbedrohlichem Herzkammerflimmern bei Bedarf automatisch einen Stromstoß abgeben und so das Herz eines Menschen wieder zum Schlagen bringen können und den Ersthelfer durch exakte sprachliche Anweisungen in seinem Handeln unterstützen. AEDs gibt es heute inzwischen vielerorts im öffentlichen Raum. Sie hängen beispielsweise in Kaufhäusern, an Bahnhöfen, in Schwimmbädern, Sporthallen und in vielen Ortschaften an Gemeinde- oder Feuerwehrhäusern.
„Gerade bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand kommt es sprichwörtlich auf jede Minute an“, verdeutlichen Gilley und Schleelein. Nur wenn sofort durch Ersthelfer mit einer Reanimation begonnen und diese bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ununterbrochen fortgeführt wird, stiegen die Chancen eines Betroffenen, einen akuten Kreislaufstillstand zu überleben. Denn: Mit jeder Minute, in der nach einem Stillstand nicht mit der Wiederbelebung begonnen wird, sinken die Überlebenschancen um zehn Prozent. So bestehe zum Beispiel nach acht Minuten nur noch eine 20-prozentige Überlebenschance.    „Wir hoffen, dass wir mit diesem Angebot viele Bürgerinnen und Bürger ansprechen können“, sagt Simone Gilley. Denn schon morgen kann jeder in eine Situation kommen, bei der durch Erste Hilfe ein Menschenleben gerettet werden kann. „Im Ernstfall zu wissen, was man tun muss, hilft nicht nur einem Menschen mit Herzstillstand, sondern ist auch für den Laienhelfer ein beruhigendes Gefühl.“
Zunächst bietet das Rote Kreuz Reanimationstrainings an folgenden Terminen an:
Sonntag, 27. Juni, Rotkreuzhaus Haßfurt
Freitag, 2. Juli, Rotkreuzhaus Eltmann
Samstag, 24. Juli, Rotkreuzhaus Eltmann
Sonntag, 25. Juli, Rotkreuzhaus Haßfurt
Die Trainings finden jeweils in der Zeit von 9:00 bis 10:30 Uhr statt. Pro Teilnehmer wird ein Unkostenbeitrag in Höhe von zehn Euro erhoben. Anmeldungen nimmt ab sofort Ann-Kristin Schleelein unter der Nummer 09521/9550-197 (montags bis freitags von 8:00 bis 13:00 Uhr) telefonisch entgegen oder per E-Mail unter: schleelein(at)kvhassberge.brk(dot)de Des Weiteren weist das BRK auf zwei weitere Angebote hin: einen Kurs „Erste Hilfe 50+“ und einen Kurs „Erste Hilfe am Kind“. Der Kurs „Erste Hilfe am Kind“ startet am Samstag, 10. Juli, im Rotkreuzhaus Haßfurt (8:00 bis 16:00 Uhr). Der Kurs „EH 50+“ findet am Freitag, 30. Juli, im  Rotkreuzhaus Haßfurt (9:00 bis 13:00 Uhr) statt. Anmeldungen ebenfalls wie oben angegeben.

PM 048 / 2021. Text und Foto: Michael Will / BRK.