BRK-Wasserwacht-Ortsgruppe Haßfurt erhält ein neues Einsatzfahrzeug. Schnelleinsatzgruppe steht Tag und Nacht bereit.
HASSFURT – Die Verabschiedung langjähriger Mitarbeiter und die Segnung eines neuen Einsatzfahrzeuges der Wasserwacht-Ortsgruppe Haßfurt standen im Mittelpunkt des diesjährigen Sommerfestes des Kreisverbandes Haßberge des Bayerischen Roten Kreuzes. Gleichzeitig dankte Vorsitzender Wilhelm Schneider allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter, sie seien das Rückgrat des BRK im Landkreis.Nicht nur als Hilfsorganisation im Rettungsdienst, bei Großschadensereignissen oder im Katastrophenfall sondern auch als anerkannter Wohlfahrtsverband und Sozialer Dienstleister leiste das Rote Kreuz wichtige Arbeit, lindere Not und trage zur Verbesserung der individuellen, familiären und sozialen Lebensbedingungen bei. Neben den Hauptamtlichen werde der Kreisverband von einer Vielzahl ehrenamtlicher Helfer unterstützt. Insgesamt werde dem Ehrenamt im Landkreis durch die Bevölkerung eine hohe Wertschätzung entgegengebracht, freute sich Schneider. „Unser Verband ist aktuell mit insgesamt 398 haupt- und ehrenamtlich Beschäftigten, 14 Bundesfreiwilligen und insgesamt 18 Auszubildenden und Praktikanten in den Abteilungen Rettungsdienst, Kinder- und Jugendarbeit, Altenpflege und im kaufmännischen Bereich ein nicht zu verachtender Arbeitgeber“, sagte der Vorsitzende. Zusätzlich würden sich in den ehrenamtlichen Gemeinschaften (Wasserwacht, Jugendrotkreuz, Bereitschaft und Wohlfahrts- und Sozialarbeit) derzeit 1279 Frauen und Männer engagieren. „Damit beschäftigen sich nahezu 1677 Menschen aus unserem Landkreis mit der Erfüllung unserer Aufgaben als Hilfsorganisation und Wohlfahrtsverband. Rund 12.000 Fördermitglieder unterstützen dabei zusätzlich. Vorsitzender und Landrat Wilhelm Schneider informierte beim Sommerfest ebenfalls über einige wichtige Ereignisse aus dem Kreisverband. 13 Mitarbeiter hätten mittlerweile ihre Weiterbildung zum Notfallsanitäter, dem neuen Berufsbild im Rettungsdienst, abgeschlossen. Notfallsanitäter kann man auf zwei Wegen werden: Einmal durch eine dreijährige Berufsausbildung oder als Rettungsassistent durch eine berufsbegleitende Weiterbildung mit 80 bis 960 Stunden, wobei sich die Dauer nach der jeweiligen Berufserfahrung richtet. Die Rettungshundestaffel sowie die Wasserwacht-Ortsgruppe Haßfurt erfreuen sich über neue Einsatzfahrzeuge. Für die Wasserwacht-Ortsgruppe Sand/Zeil wurde ein neues Rettungsboot angeschafft. Die Mittagsbetreuung Haßfurt habe ab September 2018 einen zusätzlichen Standort an der Grundschule Nassachtal. Nicht zuletzt stehen heuer noch einige Jubiläen ins Haus. So feiere die BRK-Sozialstation ihr 40-jähriges Bestehen. Sie wurde 1978 als erste Sozialstation im Landkreis Haßberge unter dem Namen „Gemeindepflegestation Königsberg“ gegründet. Im Jubiläumsjahr, so Schneider, gebe es noch einen weiteren Grund zu feiern: Die jährliche Qualitätsprüfung durch den MDK Bayern wurde mit einem hervorragenden Ergebnis von 1,0 bestanden. „Hierzu möchte ich allen Beteiligten ganz herzlich gratulieren und danken“, sagte Wilhelm Schneider. Zwei Wasserwacht-Ortsgruppen können heuer ebenfalls auf ein langes Bestehen zurückblicken: So feiert die Ortsgruppe Sand/Zeil im September ihr 50-jähriges Bestehen und die Ortsgruppe Ebern ihr 70-jähriges Jubiläum. Etwas jünger ist das Mehrgenerationenhaus des BRK in Haßfurt: Hier blicke man im September auf das zehnjährige Bestehen zurück. Beim Sommerfest wurde das neue Einsatzfahrzeug der Wasserwacht-Ortsgruppe Haßfurt durch die beiden Geistlichen Doris Otminghaus und Thorsten Hueller gesegnet. BRK-Vorsitzender und Landrat Wilhelm Schneider gratulierte der Haßfurter Wasserwacht mit stellvertretendem Ortsgruppenleiter Dominik Wohlleben zur Anschaffung ihres neuen Fahrzeugs, das anschließend offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. „Um den immer weiter wachsenden Aufgaben bei der Wasserwacht gerecht zu werden, braucht man zweckmäßige Einsatzfahrzeuge für den Wasserrettungsdienst“, sagte Schneider. Besonders wichtig sei, dass die ehrenamtlich aktiven Hilfskräfte bestens ausgebildet sind, um schnelle und effektive Hilfe leisten zu können. Dafür werde ihnen viel abverlangt: Sie opfern ihre Freizeit, trainieren, proben den Ernstfall und bilden sich regelmäßig weiter. Schneider: „Sie sind immer hilfsbereit zur Stelle – in jeder Notsituation, Tag und Nacht.“ Die 112 aktiven Frauen und Männer der Wasserwacht-Ortsgruppe Haßfurt seien ein sehr gutes Beispiel für ein hohes Maß an Bürgersinn. Sie haben im Jahr 2017 rund 8200 Stunden ehrenamtliche und unentgeltliche Arbeit zum Wohl der Landkreisbevölkerung erbracht. Gleichzeitig leiste die Ortsgruppe tolle Nachwuchsarbeit. „Unsere Kinder und Jugendlichen sind bei ihnen in guten Händen und können ihre Freizeit sinnvoll nutzen“, freute sich der Landrat. Mit dem neuen Einsatzfahrzeug werden die ehrenamtlichen Helfer der Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung zum Einsatz befördert. Fünf Einsatzkräfte finden darin Platz. In dem Fahrzeug sind die wichtigsten Einsatzmittel vorhanden, wie etwa Sauerstoffflaschen, Schutzbekleidung sowie die komplette Ausrüstung für drei Rettungstaucher. Der Vorsitzende dankte den Ehrenamtlichen für ihren uneigennützigen Einsatz für ihre Mitmenschen – egal ob bei Hochwasser, beim Schwimmunterricht oder beim Wach- und Rettungsdienst an Gewässern.
Kompetent, zuverlässig, durchsetzungsstark
Helga Bendel, Theresia Dellert und Georg Klarmann in den Ruhestand verabschiedet.
Personalsachbearbeiter in Unternehmen und Verbänden sind eine wichtige Stütze für die reibungslose Abwicklung von Personalangelegenheiten. Beim BRK-Kreisverband Haßberge ist Helga Bendel eine Institution und wurde jetzt in den wohl verdienten Ruhestand verabschiedet.Bendel begann 1970 eine Lehre zum Großhandelskaufmann bei der Firma Mumdey in Haßfurt, dem heutigen Sitz des Kreisverbandes. Nach Abschluss der Lehre übernahm sie die Leitung der Buchhaltung. Im Februar 1988 begann sie nach Worten von BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger als Vertretung in der Elternzeit für ein halbes Jahr. Die Arbeit beim BRK habe ihr so gut gefallen, dass sie auch die zweite Elternzeit der Kollegin übernahm und seit 1. August 1989 für das Rote Kreuz tätig ist. „Seit dieser Zeit ist sie aus dem Kreisverband nicht mehr wegzudenken“, sagt Greger. Zunächst war sie in der Buchhaltung mit den Schwerpunkten Finanzbuchhaltung, Rechnungs- und Kassenwesen, Lohn- und Gehaltswesen sowie allgemeinen Verwaltungsaufgaben eingesetzt. 2003 übernahm Helga Bendel Aufgaben im Personalbereich, später das komplette Personalwesen in Leitungsfunktion, wo sie bis zu ihrem Ruhestand tätig war. Hintergrund der Veränderung war nach Worten von Dieter Greger, dass der Kreisverband zunehmend wuchs und 2005 annähernd 200 Mitarbeiter beschäftigt waren. Heute seien es bereits 400 Mitarbeiter, weswegen 2008 Natascha Endres, die heutige Nachfolgerin von Frau Bendel, eingearbeitet und ab 2010 zur ständigen Stellvertreterin bestellt wurde. „Helga Bendel zeichnet sich vor allem durch ihre Kompetenz und Zuverlässigkeit, ihr Durchsetzungsvermögen, aber auch durch ihr Wissen um das Rote Kreuz aus“, lobte der Kreisgeschäftsführer. Er dankte ihr für ihre jahrzehntelange sehr gute und zuverlässige Abeit und wünschte für den bevorstehenden Ruhestand alles Gute. Ebenfalls in den Ruhestand verabschiedet wurde Krankenpflegehelferin Theresia Dellert. Im April 1974 legte sie Prüfung in der Oberpfalz ab, wo sie ihren Mann Rainer kennen lernte und später in den Landkreis Haßberge zog. Seit Mai 1991 war Dellert in der Sozialstation Königsberg tätig. Ihre Sorge um Patienten habe immer im Mittelpunkt ihrer Arbeit gestanden, sagte Greger. Ihre Begeisterung, Menschen zu helfen, trug Theresia Dellert in ihre Familie: Tochter Bianca Kupfer erlernte den Beruf der Krankenschwester und arbeitet ebenfalls in der BRK-Sozialstation. Auch ehrenamtlich ist Dellert sehr aktiv und engagiere sich bei Blutspendeterminen, der Seniorenbetreuung, bei Floh- und Weihnachtsmärkten und ist seit über 26 Jahren in der Bereitschaft Hofheim/Königsberg aktiv. Die Begeisterung der Ruheständlerin spürte auch ihr Ehemann Rainer. Er wurde zur Mithilfe bei Altkleidersammlungen entsandt und hatte auch die Aufgabe, ihr heiß geliebtes Dienstfahrzeug – einen VW Polo – stets auf Vordermann zu bringen. „Dieser Polo war das am besten gepflegte Dienstfahrzeug des Kreisverbandes“, lobte Greger. In den Ruhestand verabschiedet wurde beim Sommerfest ebenfalls Georg Klarmann. Als gelernter Schriftsetzer arbeitete er viele Jahre beim Fränkischen Tag in Bamberg. Aufgrund von Rationalisierungsmaßnahmen endete die Beschäftigung im Jahr 2002. Zum damaligen Zeitpunkt suchte der BRK-Kreisverband Fahrer für den Linienfahrdienst. Durch seinen Sohn Rainer, der hauptamtlich im Rettungsdienst arbeitet, wurde Rainer Klarmann auf diese Beschäftigung aufmerksam. Zunächst auf geringfügiger Basis im Linienfahrdienst beschäftigt, wurde er im September 2013 hauptamtlich in Teilzeit für den Bereich „Essen auf Rädern“ eingestellt. Für seine Hobbys Theaterspielen und Chorgesang hat er seit seinem Ruhestand, den er bereits 2017 begann, dennoch nicht mehr Zeit. Klarmann fährt weiterhin „seine“ Kinder in die Einrichtungen im Landkreis und unterstützt den Bereich „Mahlzeitendienst“, wenn Not am Manne ist. „Der Arbeitsbereich Soziale Dienste ist Herrn Klarmann wie auf den Leib geschneidert“, betonte der Kreisgeschäftsführer. Durch seine fröhliche und umgängliche Art sowie seine Zuverlässigkeit sei er bei Alt und Jung beliebt.
Das BRK im Landkreis in Zahlen
(Jahresbilanz 2017 – ein Auszug):
Rettungsdienst:15.805 Einsätze, 601.291 Kilometer Gesamtfahrleistung, 15.554 ehrenamtlich geleistete Stunden Gemeinschaften mit Katastrophenschutz: 8 Schnelleinsatzgruppen, 1 Rettungshundestaffel, 1 Kreisauskunftsbüro, zehn Bereitschaften mit 570 Mitgliedern und 61.037 Einsatzstunden; 5 Wasserwacht-Ortsgruppen mit 507 aktiven Mitgliedern und 28.543 Einsatzstunden; 3 Jugendrotkreuzgruppen mit 31 Mitgliedern; Wohlfahrts- und Sozialarbeit mit 171 Mitgliedern und 22.253 Stunden
Blutspendedienst:
Im Jahr 2017 zum 35. Mal Spitzenreiter in Bayern. Es wurden 8465 Konserven gespendet. Es spendeten 12,75 Prozent der spendefähigen Einwohner der Haßberge. Ausbildung:
131 Erste-Hilfe-Kurse (2106 Teilnehmer), 33 Erste-Hilfe-Trainings (471 Teilnehmer), 2 Sanitätsausbildungen, 7 Kurse „Erste Hilfe am Kind“ und 20 Trau-Dich-Kurse für Kinder. Mitarbeiter:
182 Hauptamtliche (75 Vollzeit-, 107 Teilzeitbeschäftigte), 171 geringfügig Beschäftigte, 18 Bundesfreiwilligendienstleistende, 18 Auszubildende/Praktikanten, 11.734 Fördermitglieder, 1279 ehrenamtliche Mitglieder Soziale Dienstleistungen:
5 Pflegestützpunkte der Sozialstation mit 521 betreuten Patienten; 10 Betreuungsgruppen für kognitiv eingeschränkte Menschen; Fachstelle für pflegende Angehörige mit 295 Beratungen und offener Gesprächskreis für pflegende Angehörige; 155 Beratungseinsätze bei Kunden Menüservice „Essen auf Rädern“:
631 Gäste Warm- und Kaltverpflegung; Ausgabe von 28.960 Apetitio-Menüs; 47.430 Menüs externer Küchen. Hausnotrufdienst:
307 Teilnehmer Individualfahrdienst:
10.651 Fahrten mit 256.010 gefahrenen Kilometern Linienfahrdienst:
1097 beförderte Personen, 67 eingesetzte Fahrzeuge, 160 gefahrene Linien, 1.191.176 gefahrene Kilometer Soziale Arbeit:
Produktionsschule: 30 Jugendliche, 11 Teilnehmer in Arbeit/Ausbildung vermittelt.
Beratungsstelle für Migration: 575 Klienten
Suchdienst: 102 Beratungen
Familienzusammenführung: 158 Beratungen
Kur und Erholung: 59 Klienten, 165 Beratungen
Jugendsozialarbeit an Schulen: 17 Schulen, 21 Mitarbeiter
Mittagsbetreuung: 3 Schulen, 20 Gruppen, 240 Kinder
Offene Ganztagsschule: 4 Schulen, 6 Gruppen, 99 Kinder
Gebundene Ganztagsschule: 4 Schulen, 18 Klassen, 316 Kinder
Schulkindbegleitung: 16 Kinder, 26 Mitarbeiter, 385 genehmigte Stunden/Woche
Kindergarten: 50 Regelplätze, 14 Mitarbeiter, 12 Krippenplätze
Mehrgenerationenhaus Haßfurt:
150 Bildungspatenschaften; 60 Projekte wie „Senioren surfen“, Elterncafé, Lesekreis, Bewerbungsstube; 8 Kreativ-Samstage; 8 Wochenenden für Kinderübernachtungen; 12 Ferienprogramme; Babysitter-Service; 14 Baby- und Kleinkindgruppen; Café-Bistro „Offener Treff“ mit 21.250 Nutzungen.
PM 43 / 2018. Text: Michael Will / BRK. Fotos: Janina Lörzer / BRK, Michael Will / BRK.