LKR. HASSBERGE - Wegen der äußerst schwierigen Situation am Altkleidermarkt war der BRK-Kreisverband Haßberge in den letzten Wochen dazu gezwungen, keine Ware mehr anzunehmen, da durch Verwerter keine weitere Abnahme erfolgt ist. Das hatte zur Folge, dass viele Tonnen von Altkleidersäcken in eigenen Gebäuden eingelagert werden mussten. Sämtliche Lagerkapazitäten waren erschöpft. Deshalb mussten im Dezember alle im Landkreis befindlichen BRK-Altkleidercontainer gesperrt werden.
Umso mehr freut man sich nun, sehr schnell eine Lösung gefunden zu haben. „Durch viel Engagement ist es uns gelungen, einen neuen Verwerter zu finden, so dass auch die nicht mehr zu gebrauchenden Altkleiderreste entsorgt und einer weiteren Verwertung zugeführt werden können“, sagt die BRK-Kreisgeschäftsführerin.
Somit können alle Altkleidercontainer nunmehr wieder geöffnet werden. „Der Bevölkerung im Landkreis können wir damit eine Lösung anbieten“, so Carina Küfner. Einerseits können die Bürger ihre Altkleidersäcke wieder wie gewohnt über die Abwurfcontainer des BRK entsorgen, andererseits ist es dem Roten Kreuz damit weiterhin möglich, gut erhaltene Kleidung beispielsweise über den Second-Hand-Laden am Rotkreuzhaus (Industriestraße 20) in Haßfurt Bedürftigen anzubieten.
Bei Katastrophenfällen im Landkreis und für die Flüchtlingshilfe spielt der Second-Hand-Laden eine wichtige Rolle. Menschen, die in Not geraten sind, können hier jederzeit eine Erstausstattung mit Kleidung und Schuhen erhalten.
Um noch gut erhaltene Altkleider entsprechend weiter verwenden zu können, ist es notwendig, dass diese sauber, trocken und nicht beschädigt sind. „Lumpen, verdreckte Lappen oder zerrissene Klamotten haben in der Alttextilsammlung nichts zu suchen“, sagt BRK-Kreisgeschäftsführerin Carina Küfner und fügt an: „Die gehören weiterhin in den Restmüll!“
Diese Information sei wichtig. Denn durch die zum 1. Januar 2025 in Kraft getretene EU-Richtlinie zum Abfallgesetz sei die Bevölkerung in den letzten Wochen teilweise verunsichert worden, wonach Altkleider nicht mehr über den Restmüll entsorgt werden dürften. Das gelte für noch verwertbare Textilien. Damit will die Europäische Union die in einigen europäischen Ländern sehr niedrige Wiederverwertungsquote ankurbeln. Trotz der neuen Richtlinie gilt jedoch, dass nicht mehr zu verwertende Alttextilien in der Restmülltonne entsorgt werden müssen. Denn stark verschmutzte Kleidung oder Wäsche in einen Container gemeinsam mit noch verwendbaren Kleidungsstücken zu werfen, führt dazu, dass diese unbrauchbar wird. Küfner appelliert deswegen an die Bürgerinnen und Bürger, gut erhaltene sowie trockene und saubere Sammelware – in geeignete Säcke verpackt – weiter in die BRK-Sammelcontainer abzugeben und dreckige Stofffetzen über den Restmüll zu entsorgen.
Folgende Alttextilien können in die Container eingeworfen werden: Bekleidung (sauber, tragbar), Haus- und Heimtextilien (z. B. Bettwäsche, Federbetten, Kissen, Tischwäsche, Badtextilien), Schuhe (paarweise) und Taschen (z. B. Handtaschen, Schultaschen, Sporttaschen, Rucksäcke).
In folgenden Ortschaften stehen BRK-Altkleidercontainer für die Bevölkerung bereit: Rudendorf, Neubrunn, Kirchlauter, Rentweinsdorf, Ebern (Rettungswache und Zahnarztpraxis Mumesohn), Untermerzbach, Memmelsdorf, Hafenpreppach, Maroldsweisach, Ermershausen, Ditterswind, Wasmuthhausen, Dürrenried, Burgpreppach, Aidhausen, Haßfurt (Kleiderladen BRK-Kreisverband, Industriestraße 20), Hofheim (Rettungswache), Eltmann (Rettungswache), Königsberg (BRK-Sozialstation) und Untersteinbach (BRK-Tagespflege).
Autor: Michael Will / BRK