Hier informieren wir regelmäßig mit aktuellen Presseinformationen und Meldungen über die Arbeit des BRK Kreisverbands Haßberge.

· Pressemitteilung

Silvester: Arbeitsreiche Nacht mit kuriosen Einsätzen

Für die Besatzung des Rettungswagens der BRK-Rettungswache Haßfurt begann das neue Jahr mit einem aufwändigen Einsatz in Knetzgau: Dort musste ein akut erkrankter Notfallpatient vom Rettungsteam und einer Notärztin medizinisch versorgt und anschließend mithilfe der Feuerwehr per Drehleiter aus dem vierstöckigen Gebäude gerettet werden. Zwischen den Einsätzen blieb für die Besatzung kurz Zeit für das erste Team-Foto im neuen Jahr. Es zeigt (von links) Notfallsanitäter Tobias Kneuer mit seinen beiden ehrenamtlichen Kolleginnen Eva Burger und Lisa Gollbach. Foto: Lisa Gollbach / BRKFoto: Lisa Gollbach / BRK
Für die Besatzung des Rettungswagens der BRK-Rettungswache Haßfurt begann das neue Jahr mit einem aufwändigen Einsatz in Knetzgau: Dort musste ein akut erkrankter Notfallpatient vom Rettungsteam und einer Notärztin medizinisch versorgt und anschließend mithilfe der Feuerwehr per Drehleiter aus dem vierstöckigen Gebäude gerettet werden. Zwischen den Einsätzen blieb für die Besatzung kurz Zeit für das erste Team-Foto im neuen Jahr. Es zeigt (von links) Notfallsanitäter Tobias Kneuer mit seinen beiden ehrenamtlichen Kolleginnen Eva Burger und Lisa Gollbach. (Foto: Lisa Gollbach / BRK)

Die Teams der vier Rettungswachen im Landkreis mussten zu insgesamt 27 Einsätzen ausrücken. Gewalt- und Alkoholdelikte gehörten ebenso dazu.

LANDKREIS HASSBERGE - Die Silvesternacht und der Neujahrsmorgen sind aus Sicht des BRK-Rettungsdienstes Haßberge verhält­nis­mäßig „normal“ verlaufen, was Einsätze im direkten Zusammenhang mit dem Jahres­wechsel betrifft. Glücklicherweise wurden keine Menschen durch Feuerwerkskörper ernsthafter verletzt, berichtete das Rote Kreuz am Neujahrstag. Dennoch gab es den ein oder anderen Einsatz mit weitreichenden Folgen, wobei meist Alkohol im Spiel war. Insgesamt mussten die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes von den vier Rettungswachen Haßfurt, Ebern, Hofheim und Eltmann aus zwischen 22:00 und 8:00 Uhr 27-mal ausrücken. Dabei waren die Besatzungen der Rettungswagen 23-mal gefordert, achtmal musste auch ein Notarzt alarmiert werden. Das meiste Einsatzaufkommen gab es zwischen 0:30 und 5.00 Uhr. Bei mehreren Einsätzen sei aber kein Transport der Betroffenen in eine Klinik notwendig gewesen.
Neben dem wie auch sonst „normalen“ Rettungsdienstalltag mit überwiegend internistischen Notfällen, waren die Rotkreuz-Teams ebenso bei Einsätzen gefordert, in denen Alkohol oder sonstige berauschende Mittel eine Rolle spielten, ohne die es vermutlich nicht zu einem  Notruf gekommen wäre. In einem Fall wurde der Rettungswagen aus Ebern zu einer Familienauseinandersetzung nach Zeil gerufen, bei dem die Rettungskräfte die Polizei zur Unterstützung nachfordern mussten. Am Ende blieb die Lage aus rettungsdienstlicher Sicht glücklicherweise entspannt, keiner der Beteiligten musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Zu einem Fall von häuslicher Gewalt wurde das Rettungsteam aus Eltmann in den Steigerwald gerufen; dabei erlitt eine Frau eine Kopfverletzung und musste medizinisch behandelt werden. Ebenfalls erlitt bei einem weiteren Einsatz der Eltmanner Besatzung eine ältere Dame nach einem Sturz erhebliche Verletzungen im Gesicht und am Kopf, die im Krankenhaus Haßfurt versorgt werden mussten. Zu einem nicht ungefährlichen Einsatz wurde das Team des Rettungswagens am frühen Neujahrsmorgen in den benachbarten Landkreis Bamberg gerufen. In Gaustadt gab es im Zuge einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen einer Frau und zwei Männern zwei Verletzte. Zwei Rettungswagen, ein Notarzt aus Bamberg und ein Großaufgebot der Polizei waren dort im Einsatz. Bei der Tat war unter anderem ein Messer im Spiel. Ein versuchtes Tötungsdelikt konnte zunächst nicht ausgeschlossen werden. Kurz vor 3:00 Uhr wurde das Rettungsteam der Wache Eltmann zu einem vermeintlichen Verkehrsunfall nach Ebelsbach gerufen. Ein junger Mann berichtete, er sei von einem Auto angefahren worden. Die Tatsachen stellten sich schließlich aber anders dar, wie die Polizei mitteilte. Der mit annähernd zwei Promille stark alkoholisierte Mann hatte sich demnach mitten auf der Fahrbahn der Ringstraße gestellt, um die Weiterfahrt eines Autos zu verhindern. Schließlich trat er sogar noch gegen den Pkw, so dass ein Sachschaden von mehreren hundert Euro entstand. Nur knapp 30 Minuten später ereignete sich in Knetzgau der nächste kuriose Vorfall. Dort verletzte ein Autofahrer einen Fußgänger durch einen Faustschlag. Der Mann musste nach rettungsdienstlicher Versorgung im Krankenhaus Haßfurt weiter behandelt werden. Ein Fußgänger war nach Angaben der Polizei der Meinung, dass ein Autofahrer die Biegerstraße mit möglicherweise überhöhter Geschwindigkeit befährt und machte den Autofahrer  gestikulierend auf sein vermeintliches Fehlverhalten aufmerksam. Als Reaktion darauf stieg der Fahrzeugführer aus seinem Golf aus, schlug dem Fußgänger ins Gesicht und setzte seine Fahrt daraufhin fort. Die Polizei ermittelt nun wegen Körperverletzung. „Zwar waren die Rettungskräfte die ganze Nacht hindurch unterwegs und erlebten auch den ein oder anderen kuriosen Fall“, sagt BRK-Pressesprecher Michael Will, „Einsätze in Bezug auf Feuerwerkskörpern blieben jedoch glücklicherweise aus.“ So hätten sich die Bürger im Landkreis offenbar die Mitteilungen von Polizei und Feuerwehr im Vorfeld des Jahreswechsels zu Herzen genommen und beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern entsprechende Vorsicht walten lassen, so dass es insbesondere zu keinen schwerwiegenden Verletzungen oder Verbrennungen im Umgang mit Raketen und explosiven Böllern kam. Die insgesamt 27 Einsätze verteilten sich nach Worten von Will auf die Teams der Rettungswachen Haßfurt (7), Ebern (5), Hofheim (8) und Eltmann (7). Während in Haßfurt der Notarzt zweimal alarmiert werden musste, wurden die Notärzte an den Standorten Ebern und Hofheim im besagten Zeitraum jeweils einmal zum Einsatz gerufen, ebenso einmal die Notärztin des Notarzt-Außenstandorts Maroldsweisach. Einen zeitlich und logistisch fordernden Einsatz gab es für die Besatzung des Rettungswagens der Wache Haßfurt samt Notarzt sowie das „Helfer vor Ort“-Team der Feuerwehr Sand. „Für die Haßfurter Kollegen wurde das neue Jahr recht arbeitsintensiv eingeläutet“, sagt BRK-Sprecher Will. In Knetzgau war ein Mann vermutlich aufgrund einer internistischen Ursache bewusstlos geworden und musste nach einer ersten medizinischen Versorgung an Ort und Stelle liegend aus dem Dachgeschoss eines vierstöckigen Mehrfamilienhauses gerettet werden, wozu vom Rettungsteam eine Drehleiter nachgefordert wurde. Die Integrierte Leitstelle Schweinfurt alarmierte daraufhin die Ortsfeuerwehr Knetzgau sowie die Feuerwehr Haßfurt mit ihrer Drehleiter zur Unterstützung des Rettungsdienstes. Gemeinsam gelang es den Helfern, den 48-Jährigen aus dem Gebäude zu retten. Er wurde anschließend zur weiteren Versorgung in eine Klinik nach Schweinfurt gebracht. Allein dieser Einsatz erstreckte sich von Beginn des Alarms bis Rückkunft des Rettungswagens an der Wache in Haßfurt von 1:20 bis 4:00 Uhr. Anhand dieses Einsatzes zeige sich nach Worten von Michael Will beispielhaft, wie gut das Rettungssystem funktioniert. „Rettungsdienst und Feuerwehr arbeiten in den Haßbergen Hand in Hand, wenn es um die Rettung von Menschen geht, das Zusammenspiel funktioniert reibungslos.“ Das Team des Rettungswagens aus Hofheim wurde gegen 0:45 Uhr nach Abersfeld an den Sportplatz gerufen. Dort hatte eine Jugendliche aufgrund des Silvesterfeuerwerks eine Art Panikattacke erlitten; glücklicherweise hatte sich die junge Frau beim Eintreffen des Rettungsdienstes im Beisein von Erwachsenen bereits beruhigt und musste nicht in eine Klinik gebracht werden. Die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt meldete am Neujahrsmorgen nach eigenen Angaben ein etwa ähnliches Einsatzaufkommen wie im Vorjahr. So habe es über 300 Notrufe und fast 160 Einsätze gegeben. Die ILS ist für die gesamte Region Main-Rhön mit den Landkreisen Haßberge, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen, Schweinfurt und die kreisfreie Stadt Schweinfurt zuständig. In den Haßbergen stehen an den vier Rettungswachen im Landkreis in Haßfurt, Ebern, Hofheim und Eltmann an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr je ein Rettungswagen sowie in Haßfurt, Ebern und Hofheim auch je ein Notarzteinsatzfahrzeug des Bayerischen Roten Kreuzes für die Notfallrettung bereit. Hinzu kommen wochentags in Haßfurt zwei und in Ebern ein Krankentransportwagen zum Transport nicht kritischer Patienten. Pro Jahr werden von den Teams rund 16.000 Einsätze absolviert und dabei insgesamt rund 650.000 Kilometer gefahren. Unterstützt werden die hauptamtlichen Mitarbeiter im Rettungsdienst von ehrenamtlichen Helfern mit entsprechender Ausbildung; jährlich kommen so rund 15.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit alleine im Rettungsdienst zusammen.

PM 001 / 2019. Text: Michael Will / BRK. Fotos: Lisa Gollbach / BRK, Michael Will / BRK.