Hier informieren wir regelmäßig mit aktuellen Presseinformationen und Meldungen über die Arbeit des BRK Kreisverbands Haßberge.

· Pressemitteilung

Psychische Betreuung ist emotional anspruchsvoll

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„Einem Menschen zu helfen, mag nicht die ganze Welt verändern, aber es kann die Welt für diesen Menschen verändern.“ Unter diesem Leitsatz hat kürzlich ein Grundlehrgang „Psychosoziale Notfallversorgung“ beim BRK-Kreisverband Haßberge unter der Leitung des Ehepaars Kerstin und Dr. Sven Skaberna stattgefunden. Insgesamt 19 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Bayerischen Roten Kreuzes aus Nordbayern haben daran teilgenommen.

Neben der medizinischen Versorgung von Betroffenen steht zunehmend die ganzheitliche Versorgung und Betreuung im Fokus des Handelns beim BRK. „Dazu ist es notwendig, den Mitarbeitern das erforderliche Handwerkszeug an die Hand zu geben, um dieser schwierigen und anspruchsvollen Aufgabe gerecht werden zu können“, sagt Kerstin Skaberna, Leiterin des PSNV-Fachdienstes beim BRK-Kreisverband Haßberge. 

Gerade die psychische Betreuung von Betroffenen ist kommunikativ, fachlich und emotional anspruchsvoll, wissen sie und ihr Mann Sven, die seit Jahren erfahrene PSNV-Fachkräfte sind und schon viele Dutzend Einsätze im häuslichen oder öffentlichen Umfeld erlebt haben. Ziel des Grundlehrgangs ist es, dass die Teilnehmer lernen, bis zum Eintreffen der PSNV-Facheinsatzkräfte im Zeitraum der ersten rund 30 Minuten qualifizierte psychische Ersthilfe zu leisten. Darüber hinaus sollen die Teilnehmer nach Abschluss des Lehrgangs in der Lage sein, eigene, durch diesen Einsatz bedingte, psychische Belastungen wahrzunehmen, um gegebenenfalls für sich selbst Hilfe in Anspruch nehmen zu können.

Der Grundlehrgang stellt eine Basis in der Ausbildung für die Psychosoziale Notfallversorgung dar. Auf ihn kann beispielsweise mit einem Fachlehrgang aufgebaut und eine weiterführende Ausbildung absolviert werden. Absolventen können dann nach entsprechender Einarbeitungszeit in der Betroffenen- und Einsatzkräftenachsorge eingesetzt werden.

Sie kümmern sich dann beispielsweise um Menschen, die im häuslichen Umfeld einen schweren medizinischen Notfall oder gar den Tod eines Angehörigen miterleben mussten oder deren Angehöriger bei einem Verkehrsunfall schwerste Verletzungen erlitten hat oder gar verstorben ist. Ebenso sind die Fachkräfte aber auch für Einsatzkräfte da, die im Rahmen ihrer haupt- oder ehrenamtlichen Tätigkeit extreme psychische Belastungen erlebt haben und die Hilfe der PSNV in Anspruch nehmen wollen.

Im Rahmen des Grundlehrgangs werden nach Worten von Kerstin Skaberna das Selbstverständnis und die Grundhaltung von PSNV innerhalb des Bayerischen Roten Kreuzes vermittelt, ebenso mögliche Reaktionen in akuten Krisensituationen,  Grundlagen der Kommunikation und Elemente einer psychosozialen Betreuung. Inhalte sind außerdem psychiatrische Notfälle, Grundlagen der Psychotraumatologie, Kultur und Religion, Selbstschutz und Psychohygiene sowie der Ablauf einer strukturierten Betreuung von Betroffenen.

Die Teilnehmer bei diesem Grundlehrgang kamen aus den Kreisverbänden Haßberge (hier aus den Bereitschaften Zeil, Haßfurt, Memmelsdorf, Untermerzbach, der Wasserwacht Haßfurt und von der Rettungshundestaffel), Erlangen-Höchstadt, Bad Kissingen, und Fürth des Bayerischen Roten Kreuzes. Der Lehrgang umfasste 16 Unterrichtseinheiten innerhalb von zwei Tagen. Die Ehrenamtlichen haben dafür ein ganzes Wochenende in ihrer Freizeit aufgewendet.

Das PSNV-Team innerhalb des BRK-Kreisverbandes Haßberge umfasst aktuell sechs ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Wer sich für eine Ausbildung als Fachkraft für Psychosoziale Notfallversorgung beim BRK-Kreisverband interessiert, kann sich jederzeit bei der Servicestelle Ehrenamt unter Tel. 09521/9550-228 oder E-Mail: servicestelle(at)kvhassberge.brk(dot)de wenden. Ebenfalls sind Kerstin und Dr. Sven Skaberna bei Bedarf auch direkt ansprechbar.

Autor: Michael Will