Bayerisches Fernsehen strahlt Beitrag über Hausarztpraxis von Dr. Leonore Jahn und die mobile Praxisassistenz aus.
MAROLDSWEISACH - Ein Team des BRK-Rettungsdienstes Haßberge hat kürzlich Dreharbeiten des Bayerischen Fernsehens (BR) unterstützt und beim Nachstellen eines vor einiger Zeit realen Notarzteinsatzes mit Notärztin Dr. Leonore Jahn aus Maroldsweisach geholfen. Der Beitrag ist nach Angaben des BR am Dienstag, 26. März, um 19:00 Uhr in der Sendung "Gesundheit" im Bayerischen Fernsehen zu sehen. In der Sendung wird im Hauptaugenmerk über die Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH) und ebenso Notarzttätigkeit von Dr. Leonore Jahn berichtet. Der Bayerische Rundfunk war im Zuge von Recherchen auf die Landarztpraxis von Frau Dr. Jahn aufmerksam geworden, die in einer ländlichen und strukturschwachen Region mit dem Einsatz einer Versorgungsassistentin neue Wege geht. Die Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis ist eine zusätzliche Qualifizierung für erfahrene medizinische Fachangestellte (MFA). Mit dieser Weiterbildung wird der Hausarzt vom eigenen Praxisteam inner- und außerhalb der Praxis auch bei hochqualifizierten Tätigkeiten unterstützt und entlastet und der Patient vom vertrauten Praxispersonal betreut und versorgt, das oft schon über Jahre seine Kranken- und Lebensgeschichte kennt. Zudem soll durch die Weiterbildung die Berufszufriedenheit der medizinischen Fachangestellten gesteigert und nicht zuletzt die Hausarztpraxis als zentraler Ort der Versorgung gestärkt werden. Die Fortbildung zur VERAH ist eine kompakte und praxisnahe Fortbildung für medizinische Fachangestellte, Arzthelferinnen und Krankenschwestern in Hausarztpraxen. In der Arztpraxis Jahn ist Beatrice Hofmann als Versorgungsassistentin tätig, die inzwischen auch die Ausbildung zur nichtärztlichen Praxisassistentin (Näpa), der nächst höheren Qualifikation erworben hat. Ihr und ihrer Kollegin Romy Höhn, ebenfalls VERAH, hat das Fernsehteam des Bayerischen Fernsehens zwei Tage lang über die Schulter geschaut und sie bei ihrer Arbeit in der Praxis und bei Patienten begleitet. Die Versorgungsassistentin sucht im Auftrag des Hausarztes Patienten auf, die nicht mehr selbst in die Arztpraxis kommen können. Sie ist direkt an das Hausarztpraxisteam angebunden und führt das aus, was der Hausarzt vorher angeordnet hat. Sie beurteilt und kontrolliert im Auftrag des Arztes eigenständig den Gesundheitszustand des Patienten oder den Verlauf chronischer Krankheiten. Sie setzt den erstellten Behandlungsplan um und besucht in den vom Arzt vorgegebenen Intervallen die Patienten. Zu den Aufgaben der Versorgungsassistentin im häuslichen Bereich gehören Blutabnahme, Blutdruck- und Blutzuckermessung, Injektionsgabe, Prüfung der Medikamentenverträglichkeit, Ausstellung von Folgerezepten nach ärztlicher Vorgabe, Maßnahmen der Prävention wie zum Beispiel eine Ernährungsberatung, Sturzprophylaxe, Kontrolle des Impfpasses, soziale Beratung, Unterstützung der Angehörigen und Überwachung der Leistungen der häuslichen Krankenpflege. Ärztliche Tätigkeiten werden nach wie vor vom behandelnden Arzt durchgeführt. Bei unklaren oder auffälligen Befunden erfolgt durch die Versorgungsassistentin während des Hausbesuchs eine sofortige telefonische Rücksprache mit dem Hausarzt. Im Rahmen der Dreharbeiten wurde für das Fernsehteam auch ein Notarzteinsatz nachgestellt, der sich vor einigen Monaten tatsächlich ereignet hat. Damit wollte der BR ebenfalls die Tätigkeit von Dr. Leonore Jahn als Notärztin darstellen, die parallel zu ihrer Praxis einen sogenannten Außennotarzt-Standort in Maroldsweisach betreibt. Dr. Jahn hat einen dieser wenigen Außennotarztstandorte in Bayern. Er dient nach ihren Angaben der schnellen notärztlichen Versorgung im Radius von zirka zehn bis 15 Kilometern. Nach einem Notruf unter 112 erfolgt durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt die Alarmierung und Disposition des Rettungsdienstes und der Notärzte. Für den BR-Beitrag rückten jetzt nochmal Notärztin Dr. Jahn, ihre Versorgungsassistentin Beatrice Hofmann sowie Notfallsanitäterin Julia Neubauer, Rettungssanitäter Michael Will und Patrick Stretz, Auszubildender zum Technischen Rettungssanitäter, von der BRK-Rettungswache Ebern mit einem Rettungswagen in Wasmuthhausen, einem Ortsteil des Marktes Maroldsweisach, an. Im Spätsommer letzten Jahres hatte Marion Schneider, eine Patientin von Dr. Jahn, den Notruf 112 gewählt. Bei einer unglücklichen Bewegung war ihr daheim die Kniescheibe aus ihrer normalen Position gesprungen und verursachte starke Schmerzen. Als wenig später Notärztin Leonore Jahn und das Team eines Rettungswagens in Wasmuthhausen ankamen, hätte man der Patientin normalerweise so geholfen, dass ihr ein Venenzugang gelegt und ein potentes Schmerzmittel verabreicht worden wäre, um dann noch vor Ort die Kniescheibe wieder in ihre Normalposition bringen zu können. Das kam bei Marion Schneider allerdings nicht in Frage: Sie war schwanger und hat zudem extreme Angst vor Spritzen. Sie bat die Ärztin deshalb darum, die Kniescheibe ohne Schmerz- und Betäubungsmittel wieder in Position zu bringen. Notärztin Jahn entsprach dem Wunsch ihrer Patientin - ein geübter Griff und die Kniescheibe war reponiert. Notärztin und das BRK-Rettungsteam konnten anschließend wieder abrücken, die Patientin dankte für den schnellen und hilfreichen Einsatz. Nach Ausstrahlung der Sendung am 26. März wird die Sendung nach Angaben des Bayerischen Fernsehens anschließend ein Jahr lang in der Mediathek des BR abrufbar sein.PM 027 / 2019. Text: Michael Will / BRK. Foto: Emilio Schneider / privat.