Hier informieren wir regelmäßig mit aktuellen Presseinformationen und Meldungen über die Arbeit des BRK Kreisverbands Haßberge.

· Pressemitteilung

Lichtbildausweis künftig unerlässlich

Blutspender müssen sich ab sofort bei Blutspendeterminen vor ihrer Spende mit dem Blutspendeausweis und einem amtlichen Lichtbildausweis (Personal- ausweis, Reisepass oder Führerschein) ausweisen. Das wird aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben notwendig. Waldemar Lutter aus Reckendorf, der bereits 150-mal Blut gespendet hat, zeigt die beiden Ausweise, die er zu den Spendeterminen immer mitbringt. (Foto: Michael Will / BRK)

Blutspender müssen neben ihrem Blutspenderausweis ab sofort auch ihren Personalausweis mitbringen. Neue gesetzliche Vorgaben machen das notwendig, informiert das Rote Kreuz.

LANDKREIS HASSBERGE - "Aufgepasst, liebe Blut­spender!" Ab sofort sind Blutspenden bei den örtlichen Terminen nur noch nach Vorlage des Blutspendeausweises und eines amtlichen Lichtbildausweises möglich. Darauf weist der Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes hin. Wer keinen Lichtbildausweis mit sich führt, darf nicht mehr zur Blutspende zugelassen werden. Dabei handelt es sich nicht um einen willkürlichen büro­kra­tischen Akt, den das Rote Kreuz zu verantworten hat, macht Ingrid Böllner von der Servicestelle Ehrenamt und Beauftragte für die Gemeinschaften beim BRK-Kreisverband Haßberge deutlich. Vielmehr haben die Bundesärztekammer und das Paul-Ehrlich-Institut die vorgegebenen Richtlinien zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwen­dung von Blutprodukten überarbeitet. "Die sich daraus ergebenden Vorgaben sind für alle Blutspendedienste in Deutschland bindend." Nach Angaben des BRK-Blutspendedienstes dient die Anpassung der Richtlinien der Verbesserung der Sicherheit der Blutspende-Empfänger. Zum Verständnis hier ein Auszug aus der Richtlinie bezüglich der Spenderidentität: "Anlässlich jeder Spende bzw. jeder spendebezogenen Unter­suchung ist die Identität des Spenders ohne die Gefahr einer Verwechslung festzustellen (gültiges amtliches Personaldokument mit Lichtbild). Name, Vorname, Geburtsdatum, Geschlecht und Adresse des Spenders sind zu erfassen. Alle Spenderdaten unterliegen der ärztlichen Schweige­pflicht und den Bestimmungen des Datenschutzes." Demzufolge ist die Blutspende künftig nur noch nach Vorlage des Blutspendeausweises und eines amtlichen Lichtbildausweises (Personalausweis, Reisepass oder Führerschein) möglich.  Dabei muss der amtliche Lichtbildausweis im Original vorgelegt werden - ein Foto, eine Kopie oder Scan auf dem Smartphone reicht leider nicht aus. Der Führerschein ist zwar kein amtliches Dokument, dient aber der amtlichen Identitätsfeststellung und reicht damit aus, bestätigt der Blutspendedienst. Sozialversicherungsausweis, Kranken­ver­sicherungs­karte, Firmenausweis, Schüler- oder Studentenausweise hingegen dürfen nicht akzeptiert werden. Deshalb bittet der BRK-Kreisverband Haßberge alle Spender eindringlich darum: "Bitte bringen Sie künftig Blutspendeausweis und den amtlichen Lichtbildausweis mit zur Blutspende!" Erstspender sind von der Verpflichtung, einen Blutspendeausweis vorzulegen, selbstverständlich ausgenommen; der Ausweis wird nach der ersten Spende einige Wochen später automatisch per Post zugestellt. Wer beide Ausweise nicht vorlegen kann, muss damit rechnen, nicht zur Blutspende zugelassen zu werden. Falls das passiert, bittet das BRK um Nachsicht bei den Spendewilligen. Die vor Ort an den Registraturen sitzenden ehrenamtlichen Helfer seien angehalten, die Vorgaben umzusetzen und hätten keinesfalls Unmutsäußerungen verdient. Um Unklarheiten zu vermeiden ist es demnach am besten, beide Ausweise immer dabei zu haben. "Den Blutspendeausweis benötigt man ja sowieso", sagt Ingrid Böllner. Und den Personalausweis sollte ebenfalls jeder dabeihaben, schließlich gelte in Deutschland die Pflicht, sich jederzeit ausweisen zu können. Auch wenn die neuen Vorgaben auf den ersten Blick nach einem Mehr an Bürokratie aussehen, sie dienen letztlich der Sicherheit der Spendenempfänger und damit potenziell auch jedem Spender selbst, sofern dieser einmal in die Lage kommen sollte, durch Unfall oder Krankheit selbst auf Blutspenden angewiesen zu sein. Mit jeder Blutspende kann man übrigens auch etwas für die eigene Gesundheitsvorsorge tun. Durch das persönliche Engagement kann man sich zusätzliche Blutuntersuchungen sichern, in dem man als Frau mindestens drei Mal oder als Mann vier Mal im Jahr Blut spendet oder man einen Erstspender zur Blutspende mitbringt. Dafür gibt es einen Gutschein für einen Gesundheitscheck. Dieser umfasst nach Angaben des Blutspendedienstes die Kontrolle der Leber-, Blutfett- und Nierenwerte sowie eines spezifischen Wertes der Harnsäure. Den Gutschein für den Gesundheitscheck gibt es entweder per Post oder er wird beim Blutspendetermin direkt vor Ort übergeben.  Weitere Informationen zum Gesundheitscheck gibt es auf der Webseite des Blutspendedienstes unter www.blutspendedienst.com/gesundheitscheck Spenderblut ist für viele Menschen überlebenswichtig. Jeden Tag werden in Bayern zirka 2000 Blutkonserven benötigt, in ganz Deutschland liegt der tägliche Bedarf bei etwa 15.000 Blutspenden, teilt das Rote Kreuz mit. Derzeit spenden in Bayern nur etwa sieben Prozent der Bevölkerung, aber jeder Dritte ist einmal in seinem Leben auf ein Blutprodukt angewiesen, verdeutlicht der BRK-Blutspendedienst die Situation.

Allerdings ist die Situation in den Haßbergen dagegen mehr als erfreulich: Verglichen mit der Einwohnerzahl sind die Spenderinnen und Spender in den Haßbergen besonders eifrig. Zum 34. Mal in Folge steht der Landkreis Haßberge  an der Spitze des Blutspendeaufkommens in Bayern. "Das haben wir unseren treuen Blutspenderinnen und Blutspendern zu verdanken", lobt Ingrid Böllner. Viele von ihnen verpassen keinen der möglichen Spendetermine, und mancher Spender hat die tolle Leistung erbracht, bereits 150- oder gar 175-mal Blut gespendet zu haben. "Solche Menschen sind Vorbilder für die Gesellschaft", macht deshalb auch BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger deutlich. "Sie leisten einen außerordentlich wichtigen Beitrag, um Mitmenschen in Not zu helfen und leben somit gleichzeitig aktiv das Leitbild des Roten Kreuzes: ,Aus Liebe zum Menschen?." Nur durch die treuen Blutspender gelinge es dem Roten Kreuz täglich, die notwendige Zahl an Blutkonserven und Blutpräparaten für Menschen in Not zur Verfügung zu stellen. "Dafür sagen wir allen Blutspendern in den Haßbergen ein aufrichtiges Dankeschön", betont Greger. Mit modernen Verarbeitungstechniken können Blutspenden in ihre Bestandteile zerlegt werden und so bis zu drei Patienten helfen. Das meiste Blut - etwa 19 Prozent - kommt bei der Krebstherapie zum Einsatz. 16 Prozent werden bei Herzerkrankungen eingesetzt, weitere 16 Prozent bei Magen- und Darmerkrankungen. Zwölf Prozent aller Blutprodukte helfen bei Verletzungen aus Unfällen. Täglich werden in Bayern zirka 2000 Blutspenden für die Versorgung von Kranken und Verletzten benötigt. In ganz Deutschland liegt der tägliche Bedarf bei 15.000 Blutspenden pro Tag. In Bayern sind jährlich zirka 240.000 Menschen bereit, ihr Blut für andere zu spenden.

Wer sich über das Blutspenden, die Verwendung der Spenden sowie andere interessante Fragen informieren möchte, findet auf der Webseite des Blutspendedienstes unter https://www.blutspendedienst.com/blutspende/spendeinfos/fragen-antworten dazu zahlreiche Antworten.

PM 058 / 2017. Text und Foto: Michael Will / BRK.