Jahresrückblick der Bereitschaft Haßfurt
Die Rotkreuz-Bereitschaft kennt ihr Erfolgsrezept und würdigt langjähriges Engagement ihrer Aktiven
Bild und Bericht von Manfred Wagner
„Wenn die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter miteinander arbeiten und miteinander feiern – das schmiedet eine Gemeinschaft zusammen“, betonte Harald Erhard, der stellvertretende BRK-Bezirksbereitschaftsleiter. Wie der Mann aus Kitzingen zeigte sich auch BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger bei der Weihnachtsfeier der BRK-Bereitschaft Haßfurt I stolz auf seine fleißige und zuverlässige, gesellige und kameradschaftliche Rot-Kreuz-Truppe.
Warum es heutzutage gar nicht so leicht ist, Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten zu begeistern, beleuchtete Wolfgang Zweverink, der Leiter der Bereitschaft. Einerseits sei man vielfach beruflich stark eingespannt, und andererseits lockten diverse Freizeitangebote, die es früher so nicht gegeben habe. Die steigenden Anforderungen, die man an ehrenamtliche Arbeit stelle, machte die Sache nicht leichter. Während es in der Vergangenheit oft den „Allrounder“ beim BRK gab, sind die Helfer nun in der Regel fachlich qualifiziert und werden für spezifische Aufgaben eingesetzt. Damit wachse die Verantwortung, unterstrich Zweverink. 64 aktive Mitglieder, darunter drei Jugendliche, kümmern sich in seiner Bereitschaft um den Rettungs-, Sanitäts- und Betreuungsdienst.
Zu ihnen gehört der 20-jährige Jan Dörr aus Ebelsbach. Er besucht die 12. Klasse des Wirtschaftszweigs an der Haßfurter FOS und bereitet sich auf sein Fachabitur vor. Immer, wenn im Kreis ein großes Weinfest stattfindet, trifft man dort den jungen Ebelsbacher. Aber nicht als fröhlichen Zecher, sondern als ehrenamtlichen Rot-Kreuz-Helfer, der organisiert und kräftig mit anpackt, wenn irgendwo der Schuh drückt. Zusammen mit einem guten Freund hilft er ebenso, sportliche Veranstaltungen abzusichern.
Anfang 2010, erzählt uns der Idealist weiter, habe er den Kurs als Sanitätsdiensthelfer absolviert. Vor allem in seinen Ferien begleitet er die Sanis bei den Einsätzen. Er erinnert sich noch gut an seine erste Fahrt. Ein Mädchen hatte sich beim Schlittenfahren überschlagen. In solchen Fällen werden Sanitäter, die sofort wissen, was zu tun ist, schnell zu Engeln. Nicht immer geht's so dramatisch zu. Auf Hilfe angewiesen sind etwa Nierenkranke, die regelmäßig ins Dialysezentrum müssen, oder ältere Patienten, wenn ein Katheter nicht mehr richtig funktioniert und eine Fahrt in die Klinik erforderlich wird.
Jan ist Überzeugungstäter. Er arbeitet nicht deshalb für die Allgemeinheit, weil ihm das irgendjemand befohlen oder ihn dazu überredet hätte. Er handelt vollkommen aus freien Stücken, weil es einfach „gut tut, anderen helfen zu können“, beschreibt er sein Motiv. So lange wie möglich will er dabeibleiben. Das Beispiel des Schülers zeigt deutlich: Die Jugend ist besser als ihr Ruf.
Geehrt wurden folgende aktive BRK-Mitglieder: Daniel Bock (zehn Jahre), Benedikt Stubner (fünf Jahre), Bereitschaftsärztin Dr. Petra Matuska (zehn Jahre), Tobias Zettel (fünf Jahre), Christine Heusel (zehn Jahre), Stefan Karg (zehn Jahre) und Philipp Heller (fünf Jahre). Verhindert waren Sabrina Appelmann, Rabea Bayer, Klaus-Dieter Hönig, Johannes Leitgeb und Alexander Seyfert.