Siehe auch:
http://www.hassfurter-tagblatt.de/lokales/aktuelles/art2824,231840
Am vergangenen Wochenende fand beim BRK Kreisverband Haßberge eine Prüfung für Rettungshundeteams im Mantrailing statt. Die Ausrichtung dieser sehr aufwändigen Prüfung hatte diesmal die Rettungshundestaffel des Kreisverbandes Haßberge übernommen.
Diese Prüfung für Einsatzteams der DRK/BRK Hilfsorganisation muss jeder Rettungshundeführer alle 18 Monate mit seinem Hund bestehen um im Einsatz nach einer vermissten Person suchen zu dürfen.
Die 9 BRK Rettungshundeführer waren aus dem gesamten bayerischen Raum angereist um die anspruchsvolle Mantrailingprüfung abzulegen.
Neben einem schriftlichen Fachfragentest mussten die Hundeführer mit ihren Hunden eine Person finden, die 24 bis 36 Stunden vorher eine Strecke von ca. 2-2,5 km durch verschiedenes Gelände (50% Innerorts, 50% Feld/Flur) gelaufen ist.
Die größte Herausforderung für die ausrichtende Staffel war die Vorbereitung, das Legen dieser Trails (Geruchsspur).
Beim Mantrailing sucht der Hund eine bestimmte Person an Hand eines Geruchsgegenstandes. Um gleiche Bedingungen zu schaffen durften die Versteckpersonen mehrere Tage vorher nicht in die Nähe des geplanten Ortes kommen. Als Geruchsträger wurden Papiertaschentücher einige Stunden am Körper getragen und nach dem Laufen der vorgeplanten Strecke in Plastiktüten verschlossen und beschriftet.
Die Trails wurden an verschiedenen Orten z.B. Haßfurt, Zeil, Sand, Knetzgau, Eltmann oder Oberschleichach gelegt und unter den Prüfungsteams ausgelost.
Bei fast schon zu warmen Herbsttemperaturen mussten die Teams dann ihr Können zeigen, so wie sie dann später auch in einem realen Einsatz arbeiten würden.
Am Beginn steht eine Befragung/Lageorientierung in der der Hundeführer sich die notwendigen Informationen z. B. zur vermissten Person, zum Suchbereich, zur Kommunikation mit der Einsatzleitung (Funkrufname etc.) usw. beschaffen muss. Hier bekommt er dann auch den Geruchsträger zur Versteckperson ausgehändigt.
Der jeweilige Hund kennt diesen Vorgang und wartet meist schon ungeduldig, dass er die Nase in die Tüte mit dem Geruchsträger stecken darf um sich diesen Geruch einzuprägen.
Meist beginnt die Prüfung in einem Kreuzungsbereich. Nachdem der Hund den Geruch aufgenommen hat wird er mit dem Kommando „Such“ aufgefordert diese Geruchsspur auf der Straße zu finden und läuft diese selbstständig und zielstrebig an langer Leine (um ihn im Straßenverkehr zu schützen) ab bis er bei der betreffenden Person ankommt.
Diese zeigt er durch Vorsitzen oder durch Anspringen an.
Beim Auffinden der Versteckperson muss der Hundeführer noch zeigen was er in der Sanitätsausbildung gelernt hat. Erste Hilfe leisten und Information per Funk an die Einsatzleitung weitergeben.
Wenn er diese Aufgaben alle zur Zufriedenheit der DRK Prüfer erledigt hat, bekommt er eine Plakette mit einem Aufkleber als Nachweis für 18 Monate Einsatzfähigkeit.
Die einzelnen Prüfungsteams wurden während der maximal 60 Minuten dauernden Suche von den beiden Prüfern auf Können und Sachverstand sowohl des Hundeführers sowie des Hundes beobachtet und geprüft, denn im realen Einsatz wird nicht mehr nach Mimen sondern nach Personen in Lebensgefahr gesucht – da muss die Ausbildung 100%ig sitzen!
An die Prüflinge die den hohen Anforderungen gewachsen waren konnten dann die begehrten Plaketten unter Glückwünschen für die geleistete Arbeit und für viel Erfolg für zukünftige Einsätze übergeben werden.
Die Rettungshundestaffel des BRK Kreisverbands Haßberge hatte sich hier mächtig ins Zeug gelegt und an allen drei Tagen eine perfekte Organisation abgeliefert. Alle waren sich einig dass hier eine angenehme und faire Mantrailing Rettungshundeprüfung stattgefunden hat.